Alfred Nehring
Alfred Nehring (* 29. Januar 1845 in Gandersheim; † 29. September 1904 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Professor und ab 1881 Leiter für Zoologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin sowie Zoologe und Paläontologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am „Herzogl. Gymnasium in Wolfenbüttel“ war er seinem eigenhändigen Curriculum vitae zufolge „seit dem 1. Oct. 1871 zunächst als ordentlicher Lehrer, sodann (seit dem 1. Januar 1874) als Oberlehrer“ tätig.[1] Mitte März 1881 wurde ihm als „Lehrer der Zoologie an der landwirthschaftlichen Hochschule“ Berlin vom Landwirtschaftsminister „das Prädikat Professor verliehen“.[2]
Er erforschte mumifizierte, domestizierte Meerschweinchen aus den Totenfeldern von Ancón/Peru und sammelte wichtige Daten, die er mit jenen des vom Schweizer Zoologen Johann Jakob von Tschudi (1818–1889) erforschten Wildmeerschweinchen verglich. Hierbei belegte er domestikationsbedingte Unterschiede[3] und stellte auf diese Weise wissenschaftlich die Abstammung der von den Inka gehaltenen Meerschweinchen von einer Unterart der Wildmeerschweinchen fest.[4][5][6] Im Jahr 1887 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die geologischen Anschauungen des Philosophen Seneca. E.T. Binseil Nachfolger, Wolfenbüttel 1873.
- Fossile Pferde aus deutschen Diluvial-Ablagerungen und ihre Beziehungen zu den lebenden Pferden. Ein Beitrag zur Geschichte des Hauspferdes. Parey, Berlin 1884.
- Ueber die Cerviden von Piracicaba in Brasilien (Prov. St. Paulo). In: Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. s.n., Berlin 1884.
- Ueber Tundren und Steppen der Jetzt- und Vorzeit: mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fauna. F. Dümmler, Berlin 1890 (archive.org).
- Ueber Kreuzungen von Cavia aperea und Cavia cobaya. In: Sitzungs-Berichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. 1893, S. 249–252.
- Ueber Wirbelthier-Reste von Klinge bei Cottbus. Vorläufige Zusammenstellung. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Band 1, 1895, S. 183–208.
- Neue Funde diluvialer Thierreste von Pössneck in Thüringen. In: Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. 1899, S. 99–101.
- Die Priorität des Genusnamens Cricetus. In: Zoologischer Anzeiger. 1900.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Hevers: Nehring, Carl Wilhelm Alfred, Prof. Dr. In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 437–438.
- Georg Friedrich Carl Rörig: Alfred Nehring †. In: Zoologische Annalen. Band 2, 1906, S. 1–13 (online [abgerufen am 14. April 2013]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GStA PK I. HA Rep. 87 B Nr. 20075 fol. 54 v
- ↑ GStA PK I. HA Rep. 87 B Nr. 20075 fol. 99 v
- ↑ Cavia aperea f. porcellus - Über die Ursprünge unseres Hausmeerschweinchens. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. beepworld.de; abgerufen am 15. April 2011
- ↑ Sitzungs-Berichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin, 19. Dec. 1893. No. 10, S. 249–252; archive.org
- ↑ Kultur und Geschichte des Meerschweinchen. ( vom 17. Juli 2009 im Internet Archive) kerstin-pumm.de; abgerufen am 15. April 2011
- ↑ Frühgeschichte der Meerschweinchen. ( vom 15. Juli 2010 im Internet Archive) theroots.de; abgerufen am 15. April 2011
Personendaten | |
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NAME | Nehring, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zoologe und Paläontologe |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1845 |
GEBURTSORT | Bad Gandersheim |
STERBEDATUM | 29. September 1904 |
STERBEORT | Berlin-Charlottenburg |